Diese verdammte Hitze lässt nicht nach. Alles ist ausgetrocknet – der Boden, der Fluss ... und wir. Ma und ich haben seit Tagen kein Wasser gefunden. Und als wäre das nicht schon genug – das Wasser in einem der Fässer ist verdorben und das andere enthält nur noch ein Drittel.

Hätte es doch gestern beim Gewitter nur geregnet. Die dunklen Wolken machten uns ja Hoffnung. Aber kein einziger Tropfen fiel. Im Westen hat irgendwo der Blitz eingeschlagen ... in ’nem Baum oder so. Der Himmel leuchtete die ganze Nacht hell auf. Das kann in dem Gebiet gewesen sein, in dem ich letztens Fallen aufgestellt hab. Es liegt weit genug entfernt, aber wir sollten es im Auge behalten. Die Fallen sind jetzt wohl nutzlos, ich hoffe Jake war dort nicht unterwegs ... oder irgendjemand ... außer der Saat. Je mehr von denen, desto besser.

Pop sagt, wir müssen bald weiterziehen, wenn wir kein Wasser auftreiben können. Ma wurde daraufhin ganz blass im Gesicht. Sie hat Todesangst, aber Pop hat recht. Wir können nicht bleiben, wenn es nichts zu trinken gibt und das Lauffeuer sich im Westen ausbreitet. Für heute Abend ist alles gepackt. Wenn sich der Wind ändert oder es nicht regnet, können wir jederzeit weiter, aber wir wissen nicht wohin.

Wir werden sicher nicht den Old Highway entlanggehen. Der führt in die alte Stadt ... das wäre zu gefährlich. Man muss schon komplett durchgeknallt sein, sich diesem Ort auch nur zu nähern. Ma und Pops haben gestern miteinander geredet, als sie dachten, ich höre nicht zu. Sie denken, wir könnten zum großen See im Norden. Das wären für Pops und mich so fünf Tage zu Fuß ... aber mit Ma ... Das würde wohl ’ne Woche oder länger dauern. Seit ihrem Unfall im Winter letztes Jahr, kann sie nicht mehr so schnell. Im besten Fall brauchen wir ’ne Woche ... und sollten wir es schaffen, ist nicht sicher, ob es dort überhaupt noch Wasser gibt.

Und falls doch ... haben sicher noch andere die gleiche Idee gehabt.